| Aus der Ringerpresse Ringer setzt sich große Ziele Leipzig. Ringer Benedict Rehbein ist eine ehrliche Haut. Der Stuttgarter gibt nämlich zu, dass er Leipzig als Studienort nur deshalb gewählt hat, weil die Stadt die einzige war, wo nach schwerer Armverletzung noch eine Bewerbung für die Richtung Medienwissenschaften/Sport von ihm lief. "Mit Leipzigs Olympia-Ambitionen hatte es absolut nichts zu tun." Aber das Blatt hat sich gewendet. Freistil-Mann Rehbein (Klasse bis 66 kg) ist seit knapp zwei Jahren richtiger Pleißestädter. Und der Schwabe freut sich auf sein Heimspiel heute beim Großen Preis von Deutschland in der Grube-Halle. "Es wollen einige Freunde kommen. Die will ich natürlich nicht enttäuschen. Ich möchte die dritte Runde schaffen und beweisen, dass mein dritter Platz bei der deutschen Meisterschaft kein Zufall war." Der Kampfsportler verrät, dass er es nicht bereut, hier zu leben. "Leipzig ist eine schöne Stadt für Studenten und ich habe im Olympiastützpunkt beste Trainingsbedingungen." Mannschaftskämpfe bestreitet er indes für die Ringer-Hochburg Markneukirchen. "Als Student kann ich dort ein bisschen Geld verdienen. Aber hauptsächlich geht es mir darum, dass ich in der Bundesliga auf starke Gegner treffen, die mich in meiner Entwicklung voranbringen." Der 21-Jährige trainiert zweimal täglich, um sein großes Ziel Olympia zu erreichen. "Athen 2004 kommt zu früh für mich. 2008 will ich es packen. Man muss schließlich Ziele haben", setzt er sich selbst unter Druck. Bundestrainer Wolfgang Nitschke hat den ehrgeizigen jungen Mann bereits im Blick: "Ich bin froh, dass sich Benedict wieder an die Spitze rangekämpft hat. Seine Zeit könnte nach Athen kommen." Genau dafür tut der "Quoten-Wessi", wie ihn Teamkollege Kai Wedekind zuletzt scherzhaft genannt hat, alles. Ein sechster Platz bei der Junioren-WM 2000 soll nicht die einzige Duftnote des Leipziger Schwaben unter der internationalen Elite bleiben. Quelle: Norbert Töpfer, Leipziger Volkszeitung (13.6.03) |